Urteil des BGH vom 07.06.2005 zur fiktiven Abrechnung bei Veräußerung des beschädigten Fahrzeuges

70 %-Grenze Leitsatz: Lässt der Geschädigte sein unfallbeschädigtes Fahrzeug nicht reparieren, sondern realisiert er durch dessen Veräußerung den Restwert, ist sein Schaden in entsprechender Höhe ausgeglichen. Deshalb wird auch bei Abrechnung nach den fiktiven Reparaturkosten in solchen Fällen der Schadensersatzanspruch durch den Wiederbeschaffungsaufwand begrenzt, so dass für die Anwendung einer sog. 70 %-Grenze kein Raum […]

Urteil des BGH vom 01.03.2005 zur Erstattungspflichigkeit des Bruttowiederbeschaffungswertes bei Ersatzanschaffung

BUNDESGERICHTSHOF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL VI ZR 91/04     Verkündet am: 1. März 2005 Holmes, Justizangestellte als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle in dem Rechtsstreit Nachschlagewerk: ja BGHZ: ja BGHR: ja BGB § 249 Gb, Hb Erwirbt der Geschädigte ein Ersatzfahrzeug zu einem Preis, der dem in einem Sachverständigengutachten ausgewiesenen (Brutto-) Wiederbeschaffungswert des unfallbeschädigten Kraftfahrzeuges entspricht oder […]

Urteil des BGH vom 29.04.2003 zum Ersatz von Reparaturkosten bis zur Höhe des Wiederbeschaffungswertes

Der Kläger verlangt von der Beklagten als Haftpflichtversicherer des Schädigers Schadensersatz wegen eines Verkehrsunfalls, bei dem sein Kraftfahrzeug beschädigt wurde. Der Kläger ist Karosseriebaumeister und hat sein Fahrzeug nach dem Unfall selbst instandgesetzt. Im Prozeß hat der Sachverständige bestätigt, daß durch die Reparaturmaßnahmen jedenfalls Verkehrs- und Betriebssicherheit wiederhergestellt worden sind; er hat allerdings Art und […]

Urteil des OLG Schleswig vom 08.01.2015 – Geltung des Prognoserisikos bei 130%-Grenze auch bei Schätzung eines zu hohen Wiederbeschaffungswertes durch den Sachverständigen

Das Prognoserisiko, das gilt, wenn Reparaturkosten entgegen der Annahme eines Sachverständigen über 130% des Wiederbeschaffungswertes liegen, besteht auch, wenn ein Sachverständiger den Wiederbeschaffungswert selbst zu hoch einschätzt. Aus den Gründen: . …Der Schaden in Form der hohen Reparaturkosten ist eine adäquate kausale, zurechenbare Folge des Unfalls. Der Kläger hat sich nämlich in üblicher Weise verhalten, […]

Urteil des OLG Düsseldorf vom 18.06.2014 zur Zulässigkeit einer Reparatur mit Gebrauchtteilen zur Einhaltung der 130%-Grenze

Die tatsächlichen Reparaturkosten können auch dann verlangt werden, wenn die Reparatur mit Gebrauchtteilen durchgeführt wird und die Kosten innerhalb der 130%-Grenze bleiben. Aus den Gründen: . …Entgegen der Ansicht der Beklagten besteht keine Bindung des Klägers an die ursprüngliche Schadenskalkulation des DEKRA-Mitarbeiters. Diese ursprüngliche Schätzung legte zwar voraussichtliche Kosten der Reparatur fest, welche einen Wiederbeschaffungswert […]

Urteil des AG Schwäbisch-Gmünd vom 25.03.2013 – Erstattung der Reparaturkosten auch bei Überschreitung der 130% Grenze und Auftrag ohne Vorliegen des schriftlichen Gutachtens

Der Geschädigte, der nach einem Unfall den Reparaturauftrag an eine Werkstatt bereits nach der mündlichen Prognose bzgl. der Kosten durch den Sachverständigen und dessen Reparaturfreigabe, aber vor Eingang des schriftlichen Gutachtens, vergibt, erhält die Kosten für die Reparatur auch dann erstattet, wenn der Rechnungsbetrag über die 130% Grenze hinaus geht. Aus den Gründen: . …Da […]

Urteil des LG Itzehoe vom 21.12.2012 zur Zulässigkeit der Erstattung von Reparaturkosten bei geringfügigem Überschreiten der 130%-Grenze

Ein Geschädigter kann Ersatz der angefallenen Reparaturkosten innerhalb der 130%-Grenze verlangen, solange er sein Kfz vollständig und fachgerecht reparieren lässt und damit der vor dem Unfall bestehende Zustand wieder hergestellt wird. Eine Reparatur exakt gemäss den Vorgaben des Schadensgutachtens ist nicht erforderlich. Einer geringfügigen Überschreitung der 130%-Grenze steht einem Anspruch auf vollständigen Ersatz der Reparaturkosten […]

Urteil des LG Stuttgart vom 18.07.2012 – Geltung der 130%-Grenze auch bei tatsächlicher Durchführung einer Fahrzeugreparatur unter Verwendung von Gebrauchtteilen

Es kommt nicht darauf an, ob ein von dem Geschädigten eines Unfalls privat veranlasstes Sachverständigengutachten, das von dem Einbau teilweise gebrauchter Fahrzeugteile ausgeht, für die Bemessung der Reparaturkosten herangezogen werden kann, da die Kosten jedenfalls dann zu erstatten sind, wenn die Reparatur tatsächlich durchgeführt wurde, sich die Reparaturkosten innerhalb der 130%-Grenze bewegen und die Reparatur […]

Urteil des LG Konstanz vom 23.03.2012 zur Ersatzfähigkeit von Reparaturkosten bis 130%-Grenze des Wiederbeschaffungswerts bei fachgerechter Verwendung gebrauchter Ersatzteile

Der Wiederbeschaffungswert ist auch dann zuzüglich eines 30%-igen Integritätszuschlags ersatzfähig, wenn zur Reparatur gebrauchte Ersatzteile ordnungsgemäss eingesetzt werden. Dies gilt auch dann, wenn das Sachverständigengutachten zur Schadensschätzung auf einer Berechnung mit Gebrauchtteilen beruht und eine Verwendung von Neuteilen die 130%-Grenze überschritten hätte. Aus den Gründen: …Dem steht nicht entgegen, dass der vorgerichtliche Gutachter die Reparaturkosten […]

Urteil des OLG Düsseldorf I vom 10.05.2011 – Kein Nachweis des Integritätsinteresses bei Weiternutzung eines Kfz durch Dritten in den sog. 130%-Fällen

Will der Geschädigte in den sog. 130%-Fällen auf Basis der Reparaturrechnung abrechnen, muss er, um sein Integritätsinteresse nachzuweisen, das Kfz mindestens sechs Monate weiternutzen. Wird das Kfz an einen Freund verliehen, der es auf seinen Namen zulässt und die Kosten des Unterhalts trägt, und nach ca. einem Jahr wieder an den Geschädigten angeblich vereinbarungsgemäss zurückgibt, […]